Vom Benzintraktor zum Dieselschlepper. Wer von uns hat diese epochale Veränderung noch im Gedächtnis? Wer seine Wissenslücke schließen möchte der ließt am besten gleich weiter.
1917 |
Das dürfte das Geburtsjahr des „heutigen“ Ackerschleppers gewesen sein. Henry Ford präsentiert seinen berühmten Fordson in damals revolutionärer Bauweise – leicht, preiswert, rahmenlose Blockbauweise eines Benzintraktors, bei der der Motor mit dem Getriebe-Hinterachsblock zu einer selbsttragenden Einheit verbunden war. |
Um 1925 |
Mit dem Hanomag-WD-Radschlepper, sowie den Groß- und Kühlerbulldogs von Lanz wird im Deutschen Reich damit begonnen die von Ford eingebrachten Ideen anzuwenden. |
Es war also jener Henry Ford, der bei den Automobilen die Fließbandproduktion/-montage eingeführt hatte, der diese bewährte Art der Massenproduktion ab 1917 auch bei dem von ihm konstruierten Ackerschlepper angewandt hat. Übrigens wog dieser Fordson damals nur 1.250 kg, ein Leichtgewicht im Vergleich zu den bisherigen tonnenschweren Fahrzeugen. Es wird Henry Ford nachgesagt, dass er sich diese Art der Massenproduktion bei den Zerlege-Bändern der Chicago's meatpacking operations, einem fleischverarbeitenden Betrieb in Chicago, abgeschaut hat.
War es bei der Konstruktion des Ackerschleppers noch ein genialer Amerikaner, so war es dann beim Antrieb ein deutscher Ingenieur der seine deutliche Handschrift hinterließ, denn die Inflation und die Weltwirtschaftskrise führten dazu, dass die Kraftstofffrage zunehmend in den Vordergrund trat und damit sollte dem wesentlich sparsameren Dieselmotor die Zukunft gehören. Wenn wir heute also mit unseren „Diesel-Bulldogs“ zu den Oldtimertreffen fahren, dann haben diese Fahrzeuge den hundertjährigen Geburtstag ihres Konstruktionsprinzips gerade so gefeiert und umso mehr können wir daraus die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts in der modernen Landwirtschaft ersehen.