FENDT- es war einmal eine bayerische Urmarke

Steckbrief

Die Fendt GmbH wurde 1937 von Xaver und Hermann Fendt als Unternehmen in das Handelsregister in Kempten eingetragen und war einmal ein Familienunternehmen. Bereits weit vor dieser Zeit, nämlich vor mehr als 350 Jahren, war die Familie Fendt im Allgäu eine regional anerkannte Handwerkerfamilie. 60 Jahre nach Gründung der Fendt-Traktorenmarke, im Jahr 1997, wurde dieses Unternehmen in den US-amerikanischen Landtechnikkonzern AGCO Corporation mit Sitz in Duluth, Bundesstaat Georgia, eingegliedert. Die fünf Erben von Xaver und Hermann Fendt verkauften die herausragende Leistung ihrer Väter an besagten US-Konzern, der zuvor bereits mehrfach internationale Landmaschinen- und Traktorenhersteller aufgekauft hatte.

Gemessen an Fendt ist AGCO ein blutjunges Unternehmen, denn es wurde "erst" 1990 in den USA gegründet und zwar als leitende Angestellte der Firma Deutz-Allis die nordamerikanischen Geschäfte von Klöckner-Humboldt-Deutz mit der Landmaschinenmarke Deutz-Fahr erwarben (ein sogenannter Management-Buy-Out) und zu einem weltweit tätigen Landmaschinenhersteller ausbauten. Vor der AGCO-Zeit waren Traktoren der Marke Fendt in Bayern aber auch über die bayerischen Landesgrenzen hinaus, eine äußerst beliebte und erfolgreiche Traktorenmarke.

Besitzer

Auf den Bildern ist ein bayerischer Fendt, Modell Farmer 2D, Baujahr 1962, vor (!) und nach seiner Restaurierung zu sehen. Der Farmer 2D war baugleich mit dem Farmer 2, verfügte aber über einen gedrosselten Motor. Daraus resultierte der geringere Kraftstoffverbrauch und dieser gab bei vielen Landwirten den notwendigen Kaufimpuls. Im Farmer 2D wurden auch die Motoren weiter entwickelt, von anfangs 28 PS über 30 PS bis zu 32 PS. Des Weiteren verschwand die Luftkühlung und mit Ausnahme bei den Geräteträgern galt der Wasserkühlung die Zukunft bei Fendt.

Einmal gekauft, hat der Traktor unserer Geschichte seitdem seinen Hof nie mehr wieder verlassen. Er ersetzte seinen Vorgänger, ebenfalls einen Fendt, Modell F15. Zuerst kam der "Neue - 2D" noch ohne Überrollbügel zum Einsatz, dieser wurde dann erst nach der Einführung der Überrollbügelpflicht montiert. Gekauft hatte ihn seinerzeit der Opa, übernommen wurde er später vom Hofnachfolger und die Restaurierung übernahm dann schlussendlich der Enkel des Käufers. Stillgestanden hat der Traktor nie und er wird auch noch heute für Arbeiten auf seinem oberbayerischen Milchviehbetrieb eingesetzt. Über die  langen Jahre ging dann zwar nach und nach der Lack ab und um den alten Charakter des Fahrzeugs zu bewahren hat ihn die Enkelgeneration mühsam mit Orginalfarbe und Pinsel "neu lackiert". Wir vom Verein freuen uns vor allem über die historischen Aufnahmen zu diesem Fahrzeug, welche uns einen tollen Einblick in die damals typischen Arbeiten eines milchviehhaltenden Betriebs ermöglichen. Dafür von Herzen ein >Vergelt's Gott<.  

Technische Daten Fahrzeug Fendt Farmer 2D